An Sich
Sey dennoch unverzagt. Gieb dennoch unverhohlen. Weich keinem Glücke nicht. Steh höher als der Neid. Vergnüge Dich an dir und acht es für kein Leid. Hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen. Was dich betrübt und labt, halt alles für erkohren. Nim dein Verhängnüß an. Laß‘ alles unbereut. Thu was getan muß seyn und eh man dirs gebeut. Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets gebohren. Was klagt was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an. Diß alles ist in dir, laß deinen eiteln Wahn. Und eh du förder gehst so geh in dich zu rücke. Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann, dem ist die weite Welt und alles unterthan.
Paul Fleming
In diesem Sinne Papa ich liebe Dich. 22.02.1954