Trauer um Ditmar Schwalenberg
(1951 - 2025)
Ein weiterer schwerer Verlust ereilte unsere Vereinsfamilie dieser Tage. Mit Ditmar Schwalenberg verstarb ein Urgestein und Dauerbrenner unseres Vereins nach erneut kurzer schwerer Krankheit.
(berwa)
So heißt es nun, schweren Herzens Abschied zu nehmen, von einem, der eine Bilderbuch-Karriere wohl auch als Profi hingelegt hätte, doch das war nicht seins. Ditmar Schwalenberg zog es an die Sportschule in Halberstadt, wo Trainer Manfred Höfke den begnadeten Springer unter seine Fittiche nahm. Danach wurde er im RAW (Vorläufer der VIS GmbH) Maschinenbauer mit Abitur, absolvierte seinen Wehrdienst, um anschließend als Aktiver zur BSG Lokomotive zurück zu kehren, wo u.a. der legendäre Helmut Willke sich seiner annahm. In Osterburg erwarb er die Trainer-B-Lizenz, um gemeinsam mit dem „ewigen“ Freund und Wegbegleiter Horst Koch junge Talente auszubilden und zu fördern. Rund ein Jahrzehnt war er Cheftrainer Leichtathletik, meisterte auch die vielen Herausforderungen der veränderten Sportlandschaft rund um die politische Wende in unserem und für unseren Verein. Mit großem Erfolg, denn der VfB Germania fand fortan regelmäßig durch hier ausgebildete Sportlerinnen und Sportler bei Landes-, Norddeutschen, Mitteldeutschen und sogar Deutschen Meisterschaften, sowie internationalen Meetings statt. Spätestens mit der Umsetzung der Idee, eine Mannschaft des VfB Germania zur Qualifikation für die 1. Bundesliga der Leichtathletik-Mannschaftsmeisterschaft zu entsenden, erreichte Ditmar Schwalenberg, wieder gemeinsam mit Horst Koch, Legendenstatus, denn der große Wurf gelang beiden bereits im ersten Anlauf. Zehn Teilnahmen an der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft mit sechs Vizemeistertiteln folgten, darunter die spektakuläre Ausrichtung dieser DMM im Mai 2006 im heimischen Friedensstadion.
Die Ehrung mit dem Eintrag ins „Goldene Buch“ der Stadt Halberstadt und dem „Silbernen Roland“ waren folgerichtige Wertschätzungen dieser spektakulären Leistungsbereitschaft für Verein und Stadt. Auch nach einem ersten gesundheitlichen Tief, blieb Ditmar Schwalenberg den Leichtathleten unseres Vereins treu, trat jetzt zwangsläufig etwas kürzer, ohne es an Engagement fehlen zu lassen, fand unter anderem in der Sparte der Behindertensportler eine neue Aufgabe, die er ebenso akribisch erfüllte. Seine Fachkompetenz, aber auch die ruhige, besonnene und stets abgeklärte Art, die Dinge anzugehen, halfen ihm auch hier, sofort hohe Anerkennung zu erlangen. Der Familienmensch Ditmar Schwalenberg fand stets Halt und schaltete um und ab, wenn es in den Garten ging, zur Ehefrau und zu den Gartennachbarn, die niemand anderes als Horst Koch und seine Ehefrau waren.
Viele große Namen stehen in direkter Verbindung mit dem Wirken von Ditmar Schwalenberg, es ist unmöglich, allen gerecht zu werden, doch stellvertretend für alle seien Yvonne Cernota, Karsten Stammen, Carolin Päßler, Nadine Fansah und Weltmeister Steffen Fricke genannt.
Sie alle werden dazu beitragen, dass der Name Ditmar Schwalenberg auch in Zukunft nicht in Vergessenheit geraten wird.
Wir teilen die Trauer seiner Familie, aller Angehörigen und Freunde, sowie Wegbegleiter. Sein Vermächtnis sollte stark genug sein, daraus Kraft zu ziehen.
Der VfB Germania wird seinem Ehrenmitglied, diesem Leisen, aber ganz Großen, ein ehrendes Andenken bewahren und ruft ihm noch einmal nach: Danke Ditmar, für alles, was du für uns geleistet hast!